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Halloween – eine Weltreise durch kulturelle Bräuche

Halloween – eine Weltreise durch kulturelle Bräuche

Leuchtende Kürbisse – das ikonische Symbol moderner Halloween-Feiern, inspiriert vom irischen Brauch rund um „Jack O’Lantern“.

Mit dem Oktober kehren kürzere Tage und zunehmende Dunkelheit ein – und mit ihnen erwacht eine ganz besondere Stimmung. Halloween ist längst mehr als nur ein Trend; es gilt inzwischen als kulturelles Phänomen, das weltweit in unterschiedlichsten Traditionen gefeiert wird. Die meisten von uns kennen Halloween vor allem aus amerikanischen Filmen, Serien oder Medien – und feiern es gerne mit Kostümen, Kürbissen und Süßigkeiten. Doch der Blick lohnt sich über den bekannten Tellerrand hinaus: In diesem Beitrag möchten wir einmal einige weniger bekannte Bräuche rund um Halloween und ähnliche Feste aus aller Welt beleuchten. Begebt euch mit uns auf eine spannende Reise und entdeckt, wie verschieden und zugleich erstaunlich ähnlich sich Feste im Kern zeigen.

Irland – Samhain, Feuer und Prophezeiungen

Halloween wurzelt im alten keltischen Fest Samhain, das ursprünglich in Irland gefeiert wurde. Dieses markierte den Übergang von der hellen zur dunklen Jahreszeit und galt als Zeit, in der die Grenze zwischen der weltlichen Welt und der Welt der Geister besonders durchlässig war. Um Unheil abzuwehren, entzündeten die Menschen große Lagerfeuer in der Halloween-Nacht. Verkleidete Kinder zogen von Haus zu Haus, um böse Geister zu verwirren – eine frühe Form des heutigen „Trick or Treatings“. Typisch für das Fest ist auch das Früchtebrot „Barmbrack“, in dem kleine Gegenstände versteckt sind – kleine Orakel, die beim Verzehr Hinweise auf die Zukunft geben sollen. Die Tradition, leuchtende Fratzen in Gemüse zu schnitzen, geht auf Irland zurück. Dort nutzte man ursprünglich große Rüben, Kartoffeln oder Rote Bete, um daraus Laternen zu basteln – gedacht als Schutz vor bösen Geistern. Mit der Auswanderung vieler Iren gelangte dieser Brauch nach Amerika. Da dort Kürbisse in großer Zahl wuchsen und sich besser zum Schnitzen eigneten, entstand daraus die heute weit verbreitete Jack O’Lantern, wie wir sie an Halloween kennen.

Mexiko: Día de los Muertos: Farbenfroh und voller Leben

Vom 31. Oktober bis zum 2. November feiert Mexiko den Día de los Muertos, ein lebhaftes und farbenprächtiges Fest zu Ehren der Verstorbenen. Anders als in vielen anderen Kulturen wird der Tod hier nicht mit Furcht betrachtet, sondern als ein natürlicher Teil des Lebens – ein willkommener Gast, der mit Freude und Respekt empfangen wird. Während dieser Tage schmücken Familien ihre Häuser, Straßen und Friedhöfe mit bunten Blumengirlanden, vor allem aus der leuchtend orangenen Ringelblume, die als Brücke zwischen den Welten gilt. Auf den sogenannten Ofrendas – liebevoll gestalteten Altären – werden Fotos der Verstorbenen, ihre Lieblingsspeisen, Getränke und persönliche Gegenstände platziert, um die Seelen willkommen zu heißen und ihnen den Weg zurück in die Welt der Lebenden zu erleichtern. Ein weiteres wichtiges Symbol des Festes sind die „Calaveras“, farbenfrohe Zucker­totenschädel, die oft mit Namen verziert und an Freunde oder Familienmitglieder verschenkt werden – als liebevoller, humorvoller Hinweis auf die Vergänglichkeit des Lebens. Auch die berühmte „Catrina“, eine elegant gekleidete Skelettfigur, ist ein Symbol des Día de los Muertos und erinnert daran, dass der Tod alle Menschen gleichmacht, egal welchen sozialen Status sie hatten.

Japan – Kawasaki Halloween Parade & Obon-Fest

In Kawasaki, südlich von Tokio, findet jedes Jahr am 31. Oktober die wohl schrägste Halloween-Parade Japans statt: Die Kawasaki Halloween Parade begeistert mit tausenden originellen Kostümen. Wer daran teilnehmen will, muss sich bereits etwa zwei Monate im Voraus bewerben – Perfektion in Sachen Kreativität ist hier Gesetz. Parallel dazu existieren in Japan kommerzielle Halloween-Events, etwa in Tokyo Disneyland oder Universal Studios Japan, die speziell für Unterhaltung und Publikumsmagneten sorgen. Spannend ist auch der kulturelle Blick zurück: Im Juli bzw. August feiert Japan das Obon-Fest, ein buddhistisches Totenfest, bei dem man sich auf tief symbolische Weise mit den Vorfahren verbindet. Familien stellen Altäre auf, besuchen Gräber, zünden Lichter an und nehmen Abschied von den Seelen mit Laternen oder Feuern. Besonders berühmt sind die traditionellen Bon Odori‑Tänze, die auf Rhythmen der japanischen Taiko-Trommeln basieren und in Parks und Tempelhöfen stattfinden: eingängige, gemeinschaftsstiftende Tänze, bei denen Jung und Alt in fröhlicher Harmonie um eine zentrale Bühne tanzen.

Haiti – Fèt Gede: Fest der Toten im Rhythmus von Voodoo

Am 1. und 2. November verwandelt sich Haiti in eine bunte Bühne, auf der das Fèt Gede – ein Fest zu Ehren der Ahnen im haitianischen Voodoo – gefeiert wird. Im Zentrum stehen die Gede, Geistwesen in der Voodoo-Mythologie, die für Tod, Fruchtbarkeit und Lebensenergie stehen. Ihr Oberhaupt, der Herrscher über die Toten Baron Samedi, wird besonders verehrt, der die Verbindung von Leben und Tod symbolisiert. Auf den Straßen und an Friedhöfen versammeln sich Voodoo-Anhänger in opulenten Kostümen, bemalen ihre Gesichter als Totenschädel, tanzen, trommeln und bieten den Verstorbenen Speisen, Kaffee oder mit Chili versetzten Rum dar. In Trance bewegen sie sich tänzelnd bis zum Friedhof – und werden so Teil eines ekstatischen Rituals, das die Grenze zwischen den Welten verschwimmen lässt. Anders als bei Halloween zählt hier kein „Süßes oder Saures“, sondern Respekt, Erinnerung und der kraftvolle Austausch mit den Ahnen.

Deutschland – Rübengeister statt Kürbisfratzen

Lange bevor Halloween Einzug in Deutschland hielt, zogen im Süden des Landes Kinder mit gruseligen Rübengeistern durch die Dörfer. Ausgehöhlte Runkelrüben – oft unförmig und mit warzenartigen Auswüchsen – wurden mit schaurigen Gesichtern versehen und von innen beleuchtet. Der Brauch stammt vermutlich aus der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg: Damals zogen hungernde Kinder in der dunklen Jahreszeit von Hof zu Hof und bettelten um Essen. Die geschnitzten Rüben dienten als Laternen – und als stille Bitte um Hilfe. Was heute an „Süßes oder Saures“ erinnert, war damals oft bitterer Ernst: Gebettelt wurde um Kartoffeln, Butter oder Mehl – nicht um Süßigkeiten. Der Brauch gilt inzwischen als fast vergessen, erlebt aber regional – etwa in Teilen Bayerns, Baden-Württembergs oder in Franken sowie in Teilen Österreichs und der Schweiz– eine kleine Renaissance. In manchen Gemeinden finden heute wieder Rübengeister-Umzüge statt, oft als Alternative zum amerikanischen Halloween.